Zitate von Mitwirkenden

Träume

"Wenn ich mich frage: 'Was will ich wirklich?' und 'Was ist mein Traum?' und diesen Traum total ernst nehme und mich durch nichts ablenken lasse, einfach genau da hingehe, wo die Sehnsucht hin will, das ist für mich der Weg, auf dem man sich aus jedem Schlamassel dieser Gesellschaft raus ziehen kann. Weil, wir haben es ja ungeheuer gut in Deutschland. Die Deutschen müssen sich einfach nur entscheiden. Die können einfach sagen: 'Ok, ab morgen leb' ich anders', und dann leben sie anders, wenn sie wollen. Wir leben nicht in einem Regime, wo das nicht möglich ist."

Silke Hagmaier, Mitgründerin

Sehnsucht

"Es besteht bei vielen Menschen Sehnsucht nach sowas, weil sie einen Mangel spüren, aber nicht wissen was es für einer ist und dann stellen sie sich vor es müßte doch irgendwie andere Lebensformen geben, als Kleinfamilie, Singel und Paarleben; aber die Gesellschaft bietet solche Formen nicht an. Das hat sicherlich wirtschaftliche Gründe, denn wenn jeder einzelne einen Rasenmäher hat kommt die Wirtschaft besser zu Rande als wenn eine Gemeinschaft mit 200 einen Rasenmäher hat."

Martin Goldstein, Projektberater

Taten

"Das ist ja die Taktik, daß immer mehr Leute in Gemeinschaften und Ökodörfern leben und keiner mehr diesen Scheiß da draußen mit macht. Das ist einfach so ein lautloser, friedlicher Umbruch, ohne große Barrikaden und Tote und so, sondern das ist für mich eigentlich die Revolution, daß man die Alternative einfach macht."

Jörg Zimmermann, Dorfbewohner

Blick von außen

"Ich bin überrascht, wie es hier aussieht. Man hat sich das alles viel primitiver vorgestellt, Plumpsklo und so. Es stört einen natürlich, dass hier so wenig Farben sind, und das Holz ist ziemlich blass. Aber wahrscheinlich lebt man hier ruhiger und stressfreier. Handarbeit würde mich jetzt nicht stören. Und wenn alle mitmachen und am gleichen Strang ziehen, macht das sicher auch Spaß. Dann freut man sich auch über das selbst Erschaffene."

Besucherin

Nachbarn

"Und früher, die einzelnen Bauern, da wurde auch mit Pferden gerodet. Und dann mussten die Frauen oder Männer aufsammeln. Dazu brauchte man viele Leute."

"Dies hier war ja auch alles Acker. Seit '97 ist das Ökodorf hier und dann haben sie das angepflanzt. Sieht schlecht aus. Ist alles Kraut und so. Wie früher Zigeuner gelebt haben, so leben die hier heute."

Bauer aus der Nachbargemeinde

Potenziale

"Die eigenen Potenziale entdecken, entwickeln und leben und darin Erfüllung finden. Diese ganzen Dinge die kann man in Gemeinschaft finden und schaffen, dazu muß man eigentlich gar nichts kaufen, das kann man sich gegenseitig geben und dann glaub ich ist Ökologie einfach, also ein Frieden für die Erde und für alle Wesen von selbst hergestellt, dann müssen wir dafür nichts mehr tun und Gewalt und Ausbeutung hören damit auf."

Martin Stengel, Dorfbewohner

Muße

"Die meisten sind sehr fleißig hier, aber sie sind so fleißig, daß sie noch nicht mal drüber nachdenken können, warum brauch ich ein Wochenende, warum brauch ich Ferien, könnte ich das nicht in meinen Alltag integrieren? Wir haben hier die Chance, ich brauch keinen Urlaub, seit Jahren nicht, weil ich mir mein Leben so gestalte, daß wenn ich Ruhe brauche, ich mir die am Tag nehme."

Mechthild von Freyberg, Dorfbewohnerin

Zufriedenheit

"Also bei mir gibt es auch diese materiellen Sorgen. Zur Zeit bin ich in dem Programm 'Aktiv in die Rente'. Nächstes Jahr ist dann wieder Ende der Kletterstange. Da weiß ich dann auch nicht, wie es weiter geht. Aber, dass man einfach nicht immer diese Ängste so in Vordergrund stellt, sondern dass man das genießt, was jetzt ist und sagt: 'Danke, es ist richtig gut, und ich fühl mich hier richtig zu Hause und beschenkt'."

Henning Müller, Dorfbewohner

Verantwortung

"Dadurch das Menschen wieder Verantwortung übernehmen für die Umgebung ihrer Kinder, plötzlich wieder sehen, daß diese Wälder, diese Wiesen eigentlich auch zu unserem Dorf gehören, erkennen sie, daß sie die Macht haben, mit ihren Mitbürgern danach zu schauen, was hier mit unserer Welt geschieht. Wenn wir uns in unseren Nachbarschaften wieder vernetzen, das hat schlicht und einfach ganz viel mit guter Kommunikation zu tun. Gemeinschaft fängt damit an, wie spreche ich mit den Menschen in meiner Straße, wie spreche ich mit den Menschen in dem Laden in dem ich morgens rein gehe, worüber spreche ich."

Koscha Joubert, Dorfbewohnerin

Politik

"Wie fahren wir von A nach B, mit welchen Verkehrsmitteln, welche Energien verbrauchen wir, wie gehen wir mit unseren Nachbarn um, wo liegt unser Geld eigentlich, immer noch auf irgend einer Bank die damit Sauereien macht, oder auf einer alternativen Bank; wo kaufen wir ein, wen unterstützen wir damit; all diese Sachen, wenn die auf die Tagesordnung kommen, dann kommen wir einen großen Schritt weiter."

"Es gibt natürlich x politische Forderungen, aber richtig stark wird das Ganze erst, wenn die Leute auch bereit sind das umzusetzen und sich nicht klamm heimlich doch anders verhalten, als sie politisch fordern. Denn diese Schizophrenie macht die herrschende Politik stark; und wenn das dann anders wird, dann sind auch ganz andere politische Konstellationen möglich. Aber da sind noch ein paar Schritte davor zu gehen und die müssen wir gehen, die kommen nicht von oben."

Dieter Halbach, Dorfbewohner

Vorschriften

"Wir übernehmen hier ganz viel was sonst der Staat bezahlt. Also wir haben unsere eigene Infrastruktur gebaut, wir haben unsere eigenen Wege, wir haben unsere eigene Wasserver- und Entsorgung. Es steht auch irgendwo in der Bauordnung, daß Häuser Wassertoiletten haben müssen, aber wir wollen was anderes und wir haben gute Gründe und wir wollen, daß ihr uns genehmigt, daß wir was anders machen und da haben wir festgestellt, daß Ämter gar nicht so schlimm sind wie man immer sagt und nur auf ihren Paragraphen bestehen, sondern daß es immer wieder Möglichkeiten gibt auch Ausnahme zu machen."

Eva Stürzel, Dorfbewohnerin


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


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